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Was ist da dran?

Candy Crush

Simples Spielprinzip, bescheidene Grafik, unerträgliche Musik – und Millionen von Downloads: Der Erfolg von Handy-Spielen scheint oft unerklärlich. Auch "Candy Crush", die derzeit beliebtestes Spiel-App bei Mädchen, folgt diesem Prinzip. Worum es geht? Nun ja: ums Süßigkeitenverschieben


Drops schubsen
Vier verschiedene Sorten von Bonbons gilt es bei Candy Crush, zu Reihen von drei oder mehr gleichen Drops zusammenzuschieben und dadurch z. B. Gummibären zu „befreien“. Von oben rutschen neue Süßigkeiten nach. Das ist ein bisschen wie beim Klassiker Tetris, nur einfacher und meist ohne Zeitdruck. Nach ein paar Sekunden schlägt die App sogar einen passenden Zug vor.

 

Mädchenhaft
Eine bonbonbunte Glitzerwelt voll niedlicher Tierchen, eine Musik zwischen „Wienerwald“ und Psychedelik, statt Wettkampf helfen virtuelle Freundinnen einander, und eine dunkle Männerstimme haucht „Tasty!“. Kann das ernst gemeint sein? Absolut: Unter Mädchen (und Frauen!) ist Candy Crush extrem beliebt, zehn Millionen User nutzen die App pro Tag.

 

1 Million Dollar – pro Tag
Candy Crush hat über 600 Level, und schnell werden die Aufgaben schwerer, die man durchs Bonbonschieben lösen soll. Dann muss man warten, bis die „Freundinnen“ einem helfen – oder Hilfen kaufen. Damit erlöst der Anbieter King Digital schätzungsweise eine Million Dollar – pro Tag. Insgesamt ist die Firma an der Börse ca. fünf Milliarden Dollar wert.

 

Dann halt Limo
Analysten gehen davon aus, dass Candy Crush den Zenit ihres Erfolgs erreicht hat. King Digital sucht daher intensiv nach einer Erfolgs-Nachfolgerin. Aktuelle Favoritin ist „Candy Crush Soda“: genauso simpel, genauso pink – aber zusätzlich mit niedlichen, bunten Limo-flaschen. Die App ist noch nicht ganz so erfolgreich, aber 400 000 Doller pro Tag dürfte sie auch schon bringen.

 

Mamas Sucht
Was ist das Peinlichste an einem Spiel, das alle Mädchenklischees bedient? Die Tatsache, dass der Hersteller als seine aktivste Zielgruppe „Frauen von 25 bis 55“ angibt. Candy Crush ist also eher Mamas Sucht als die der Tochter. Das hat sogar System – laut einer Studie besteht die größte Computerspieler-Gruppe aus Frauen ab 18.



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