Lesen & Leben

Kindheit in Kenia

Stromausfall, keine festen Arbeitszeiten und Mut zur Improvisation: Das Leben als Arzt in einem kleinen Dorf mitten in Kenia ist weit entfernt von deutscher Perfektion. Aber, das macht es auch spannend für Frida und ihre Eltern.


Die lokale Sprache hat Frida von ihrem Kumpel Gasper gelernt
Die lokale Sprache hat Frida von ihrem Kumpel Gasper gelernt

Frida findet Schule langweilig. Auswendig lernen, still sitzen und manchmal auch noch auf den Lehrer warten – da ist es doch lustiger, mit ihrem besten Freund Gasper draußen herumzustromern. Das Revier der Sechsjährigen ist ja auch deutlich spannender als Hinterhöfe und Spielplätze der meisten deutschen Kinder: Frida lebt mit ihren Eltern, Martina Neudegger und Jan Möller, seit November 2013 in Nangina, einem kleinen Dorf im Westen Kenias.

Das Paar aus Deutschland arbeitet dort im katholisch geführten Holy Family Hospital. Die beiden Ärzte in Weiterbildung zur Gynäkologin und zum Internisten sammelten schon während des Studiums Afrika-Erfahrung. Nach ihrem Abschluss wollten sie unbedingt zurückkommen. Dass sie nun nicht nur für Malaria-Vorsorge, Wundversorgung und Geburten zuständig sind, sondern auch die Klinik-Apotheke verwalten und ständig in Bereitschaft sein müssen, gehört für die beiden zum Alltag.

Genauso wie die Notwendigkeit, improvisieren zu können. „Während der Regenzeit fällt häufig der Strom aus. Dann arbeiten wir mit der Taschenlampe weiter.“ Alles ist hier
anders: „Die Arbeit als Mediziner, das Essen, der Alltag. Down to earth!“

Frida durfte letztes Jahr noch nach fünf Monaten Schulbesuch wieder daheim spielen. „Sie war ja noch klein“, sagt Mama Martina, „aber jetzt haben wir mit Homeschooling angefangen.“ Sprachlich ist sie ein Naturtalent: Frida verständigt sich inzwischen bestens mit einer Mischung aus Swahili, Englisch und der lokalen Sprache.



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