Meinen & Sagen

Simon Böer: „Das pure Leben halt“

Das Vatersein bedauern? Käme Schauspieler Simon Böer niemals in den Sinn. Er freut sich über seine lebhafte, bunte Familie


Simon Böer, was ist für Sie am Vatersein so schön?

Spontan höre ich ein Kinderlachen. Meine Tochter beim Modern Dance oder beim Longboarden zu erleben, meinem Sohn beim Fußball zuzujubeln oder ganz einfach sonntags mit dem ganzen Rudel im Bett zu frühstücken – das sind Momente, die mich glücklich machen.

Der Optimismus meiner Kinder rührt mich, Ihre ungefilterte Sicht der Dinge. Ich begegne ein bisschen mir selbst in längst vergangenen Tagen, und das erinnert mich daran, mir mein inneres Kind (eine unbedingte Voraussetzung für die Ausübung meines Jobs!) zu bewahren.

Herzensbrecher

Simon Böer spielt derzeit unter anderem den verwitweten Pfarrer in der ZDF-Serie „Herzensbrecher“. Privat lebt er mit Frau und zwei Kindern in Berlin.

    Ich verstehe jeden Menschen, der sich gegen das Elternsein entscheidet. Es beschert einem nicht ausschließlich die Sonnenseite des Lebens. Wo Licht ist, ist auch Schatten: Es gibt auch Probleme und Auseinandersetzungen, und es bringt einen manchmal an seine Kraftgrenzen. Das pure Leben halt. Aber ich möchte keinen dieser Momente missen. Man wächst mit seinen Aufgaben. Kinder erweitern den Horizont und intensivieren den Blick auf das Wunder des Lebens.

    Sie leben in einer Patchwork-Familie. Birgt das mehr Konfliktpotenzial, als wenn man nur mit eigenen Kindern zusammenlebt? Oder sogar weniger?

    Ich glaube, das ist individuell unterschiedlich. Ich kenne es ja nicht anders, und das Konfliktpotential zwischen mir und meiner Tochter und mir und meinem Sohn ist relativ ausgeglichen. Das hat eher was mit Lebensphasen zu tun als mit Blutlinie.

    Jeder Mutter und jedem Vater reißt auch einmal der Geduldsfaden. Haben Sie einen Tipp, wie man in so einer Situation die Fassung bewahrt?

    Dreimal durchzuatmen bei Unverschämtheiten und währenddessen das Humorzentrum zu aktivieren wirkt oft Wunder. Wenn das nicht funktioniert, reißt halt mal der Geduldsfaden. Das ist kein Drama, sondern nur menschlich!



    Unsere Themen im Überblick

    1. von Simon Böer

      Hallo zusammen!
      Erstmal herzlichen Dank für das erneute Teilen unseres Interviews vor 2 Jahren! Die Sicht der Dinge ist aktuell – mein Wohnort kann sich berufsbedingt immer mal ändern. Momentan steht Bonn im Pass.
      Viel wichtiger:
      Ich bin immer noch ein Fan Eures Magazins „Schule“! Danke für Eure unglaublich gute, lebensbereichernde und einsichterweiternde Arbeit! Hoffe wir treffen uns irgendwann erneut zum Interview!
      Weiter so!!!
      Alles Liebe
      Simon Böer

      • von magazinschule

        Hallo Herr Böer,
        vielen Dank für Ihren Kommentar und die Klarstellung zum Wohnort! Wir haben Sie immer wieder gern in unserem Heft und auf unserer Website. Das Interview stammt übrigens aus Heft 1/2016 – ist also noch nicht ganz so alt.
        Viele Grüße!
        Ihre Magazin-SCHULE-Redaktion

    2. von Andrea Deinet

      Sehr geehrte Damen und Herren,

      Simon Boer gab vor kurzem bekannt, dass er nach Bonn zurückgekehrt ist und jetzt dort auch wohnt. Was stimmt jetzt? Bonn oder Berlin?

      Würde mich über eine Antwort sehr freuen.

      Mit freundlichen Grüßen
      Andrea Deinet

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