Lesen & Leben

Aus Liebe zum Essen

Veggie aus Überzeugung: Schauspielerin Marion Kracht engagiert sich für die Tierschutzorganisation Peta und is(s)t mit ihrem Mann Berthold Manns sowie den Söhnen Tizian, 13, (vorn) und Darius, 17 fleischlos glücklich.


Mindestens einmal am Tag isst die Familie gemeinsam. „Meist koche ich uns zum Abendessen etwas Warmes“, sagt Marion Kracht. Fleisch oder Fisch kommt dabei nie auf den Tisch: Die Schauspielerin („Das Traumschiff“, „SOKO Stuttgart“) ist seit über 25 Jahren Vegetarierin, und inzwischen sind ihre drei Männer genauso überzeugt wie sie.

„Seit fünf Jahren sind wir eine vegetarische Familie“, freut sich Kracht. Als Letzter ist dabei der jüngste Sohn zu den „Veggies“ gekommen. Darius, sein älterer Bruder, hatte schon als Baby kein Fleisch gemocht. „Aber als Tizian klein war, fand er Wurst einfach großartig“, erinnert sich seine Mutter.

TIPP

  • Ihre eigenen vegetarischen und veganen Gerichte hat Kracht in einem Kochbuch zusammengefasst: „Kracht kocht“ und ab September „Kracht kocht weiter„, Cadmos Verlag, je 19,95 Euro.

  • (Unterrichts-)material für Schulklassen und auch Familien zu den Themen Tiere und Ernährung bietet PETAKids kostenlos zum Download. Ein Malbuch in den Sprachen Deutsch, Farsi und Arabisch soll Flüchtlingskindern einen spielerischen Zugang zur neuen Sprache vermitteln.

Zum Verzicht zwingen wollte sie ihren Sohn nicht, und so kaufte sie ihm einige Jahre lang ab und an Wurst – in Bio-Qualität natürlich. „Aber mit sieben hat Tizian begonnen, sich für Tierhaltung und Tierschutz zu interessieren. Da wollte auch er gar kein Fleisch mehr essen.“

Dass die zwei Jungen damit Ausnahmen sind, ist ihnen durchaus bewusst. Tizian etwa besucht ein Sportgymnasium und musste anfangs oft gegen das Vorurteil ankämpfen, dass er als Vegetarier weniger Kraft habe. Er verwies souverän auf Leistungssportler, die vegan leben, und ließ ansonsten Leistung sprechen. Überhaupt ist Familie Kracht das Diskutieren gewöhnt: „Wir reden viel miteinander, nicht nur übers Essen“, sagt Marion Kracht. „Und was man auf dem Teller hat, ist heute ja auch eine politische Entscheidung.“

 



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