Deutschland macht Fortschritte bei der Digitalisierung des Schulalltages – trotz klammer kommunaler Kassen und fehlender Finanzierungszusagen (Digitalpakt 2.0) von Bund und Ländern. Alle Beteiligten (Schulträger, Lehrkräfte, Eltern) sind sich einig, dass Kinder auf die digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet werden müssen. Doch darüber, wie und in welchem Umfang diese Vorbereitung stattfinden soll, gibt es verschiedene Meinungen. Und nicht immer lassen sich darauf umfassende Antworten geben. Denn auch wenn manche Schulen schon seit rund zehn Jahren mit Tablets arbeiten, hat ein Großteil der deutschen Bildungseinrichtungen erst im Rahmen der Pandemie mit der Digitalisierung begonnen, probiert sich noch aus und entwickelt schrittweise und mit zunehmender Digitalunterrichtserfahrung pädagogisch nachhaltige, didaktische Konzepte – auch im Hinblick auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Wenn die Mammutaufgabe einer flächendeckenden Schuldigitalisierung in den kommenden Jahren gelingen soll, ist die Unterstützung durch die Eltern und ihr außerschulischer Beitrag zum gesellschaftlichen Wandel maßgeblich. Dass sie dazu bereit sind, belegt nicht zuletzt eine Studie des Digitalverbandes Bitkom e.V., bei der 96 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder bejahten, dass der Einsatz digitaler Technologien und Medien in allen Schulen Standard sein sollte. Mit dieser Zustimmung ist auch die Akzeptanz eines neuen, fördertopfunabhängigen Finanzmodells rasant gestiegen – die Elternfinanzierung von 1:1-Tabletklassen. Dabei werden für die Kinder eigene Geräte gekauft, mit denen sie schulunabhängig auch zu Hause lernen können.
„Viele Eltern haben verstanden, dass Bund, Länder und Kommunen die Schuldigitalisierung nicht allein stemmen können. Aber die Einrichtung von 1:1-Tabletklassen stellt sie vor Herausforderungen, denen man verständnisvoll begegnen muss“, weiß Moritz Zeman, Business Manager bei der ACS Group GmbH, einem externen Dienstleister, der seit 2010 bundesweit rund 3.000 Bildungseinrichtungen betreut und mehr als 3.100 elternfinanzierte iPad-Klassen realisiert hat. „Sie machen sich Sorgen wegen der Finanzierung oder dass ihre Kinder noch mehr Zeit am Bildschirm verbringen. Kontrollverlust ist ebenfalls ein großes Thema. Denn erstmals entwickeln Kinder unter Umständen mehr Kompetenz für technische Geräte als ihre Eltern.“ Die ACS Group nimmt diese Ängste ernst und bietet umfassende Lösungen, um Eltern in dieser Zeit der Umstellung zu unterstützen:
Finanzierung
Beim Konzept der elternfinanzierten Tabletklassen mit 1:1-Ausstattung entscheidet sich die Schule mit den Eltern gemeinsam dafür, dass jedes Kind mit seinem eigenen iPad ausgestattet wird. Das bedeutet auf den ersten Blick zwar eine finanzielle Last für die Eltern, wird aber unter Umständen sogar mit Teilbeträgen vom Schulträger oder vom Land (wie beispielsweise dem Freistaat Bayern im Rahmen des Projektes „Digitale Schule der Zukunft“) pro Gerät mit einem fixen Betrag subventioniert. Dieses Finanzierungsmodell ist nicht zuletzt deswegen vorteilhaft, weil Schulen sich aus der Abhängigkeit von zeitlich begrenzten Fördermitteln befreien, keine komplizierten Ausschreibungen vornehmen müssen und sehr zügig agieren können.
Um alle Schüler einer Klasse ähnlich auszustatten, gibt es meist bestimmte Vorgaben bei der Bestellung. Damit die Kosten der Neuanschaffung nicht auf einmal getragen werden müssen, werden sozialverträgliche Modelle angeboten, um Kinder zu fairen Konditionen mit einem iPad auszustatten. Je nach gewünschtem Gerät, technischer Ausstattung, Versicherung und Finanzierungszeitraum variiert die monatliche Rate. Über einen personalisierten Webshop, den die ACS Group via ihrem Portal TabletKlasse.de für jede Schule individuell einrichtet, profitieren die Eltern von günstigen Bildungsrabatten und können die Geräte sogar zu Null Prozent finanzieren lassen. Für finanzschwache Familien besteht die Möglichkeit, dass Schulen oder Schulträger zusätzliche Kosten für die Anschaffung übernehmen oder Leihgeräte zur Verfügung stellen. Zudem lassen sich Zuschüsse beim Jobcenter einfordern, wenn die Voraussetzungen gegeben sind.
Bildschirmzeit
Eltern befürchten, dass ihre Kinder durch den ständigen Einsatz von iPads zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, was zu negativen Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Gesundheit führen könnte. Zur Untermauerung dieser These wird häufig das Beispiel Dänemarks und dessen vermeintliche Abkehr vom digitalen Arbeiten zitiert. Aber Dänemark rudert nur von einem hohen digitalen Niveau zurück zu einem digital-analogen Mittelweg, wie er auch an deutschen Schulen favorisiert wird. Man hat erkannt, dass die Technik das Lernen nicht dominieren darf und dass es gilt, eine Balance zwischen analogem und digitalem Lernen zu finden. Moritz Zeman: „Bei dem Unterricht mit dem Tablet geht es also nicht um ein Entweder-oder, sondern um das Sowohl-als-auch. Unterricht mit Tablets bedeutet nicht, von morgens bis nachmittags damit zu arbeiten. Vielmehr sollte der Unterricht abwechslungsreich gestaltet und die Geräte ergänzend und punktuell eingesetzt werden, um den Unterricht zu bereichern.“
Für mehr Kontrolle gibt es leistungsstarke Verwaltungsprogramme (Mobile Device Management – MDM). Mit ihnen lassen sich im Schulmodus unerwünschte Apps blockieren. Zu Hause sind die Eltern in der Pflicht und können durch zahlreiche iPad-Funktionen selbst die Bildschirmzeit sowie etwa übermäßiges Computerspielen kontrollieren und einschränken. Die Apps dafür sind bereits auf den Geräten vorkonfiguriert. Technisch ist das alles also leicht machbar, wird aber häufig aus Unkenntnis nicht angewendet. Der Schulungsbedarf für Eltern ist daher immens und das Interesse an einem versierten Umgang mit iPads zur Unterstützung der Kinder sehr groß. Um Erziehungsberechtigte bei der Schuldigitalisierung zu begleiten, hat die ACS Group deswegen beispielsweise spezifische, kostenfreie iPad-Webinare für Eltern entwickelt, die mit jeweils rund 500 Teilnehmenden einen riesigen Zuspruch erfahren. „Die Schulungen sollen die Eltern befähigen, so digital-fit zu werden, dass sie sich möglicher Gefahren bewusstwerden und erkennen, wie sie gegensteuern können. Unsere Erfahrung zeigt, dass mehr Sicherheit im Umgang mit den Geräten zu weniger Sorge vor Kontrollverlust und Bildschirmsucht führt“, resümiert Moritz Zeman.
Viele Aspekte und Fragen. Antworten gibt es in diesem Video.
Medienkompetenz
Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und wird in der Zukunft vermutlich dieselbe Bedeutung gewinnen wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Zu einem gebildeten Menschen gehört daher auch, dass er kompetent mit Medien umgehen kann und digitale Souveränität lernt. Dazu zählt nicht nur die Bedienung der Geräte oder das technische Verständnis, sondern auch so wichtige Fragen wie Datenschutz, Informationsbeschaffung oder Präsentation von Lernergebnissen mit digitalen Möglichkeiten. Digitale Medien sind somit zugleich Lernmittel und Lerngegenstand. Nur ein reflektierter, medienkompetenter Umgang mit ihnen wird Schülerinnen und Schüler befähigen, an einer immer komplexer und vielfältiger werdenden Welt teilzuhaben. Jeder in der Gesellschaft ist gefordert, seinen Teil dazu beizutragen. Ganz besonders natürlich die Schulen. Hier können die Kinder ihre Erfahrungen kontrolliert sammeln und Kompetenz erwerben. Sie lernen, wo die Fallen sind, dass KI auch manipulativ sein kann, dass Cybermobbing eine Straftat ist und wie man sich vor Gefahren im Netz schützen kann. Für Moritz Zeman ist klar, „dass Kinder möglichst frühzeitig einen wohldosierten, verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien in der Schule lernen, denn viele Eltern verfügen selbst nicht über die notwendigen Kenntnisse, um ihre Sprösslinge dabei zu unterstützen.“
Gerätemanagement und Datenschutz
IT-Fachkräfte fehlen an vielen Schulen, was dazu führt, dass Lehrkräfte einspringen und letztlich auch die Verwaltung der Schüler- und Lehrer-Endgeräte „nebenher“ betreuen. Angesichts eines stetig wachsenden Gerätepools ist das für Moritz Zeman keine Option. Er empfiehlt für die Verwaltung der immer komplexer werdenden Lernmanagementsysteme, Kommunikationsplattformen und spezialisierten Bildungsapps keine internen Ressourcen zu binden, sondern einen externen und automatisch mitwachsenden MDM-Prozess aufzusetzen (knapp 30 Euro pro Gerät/Jahr), der bei der Finanzierung gleich miteinkalkuliert werden sollte. Die ACS Group betreut derzeit rund 125.000 iPads durch ihre Full-Service-Verwaltungs- und Gerätemanagement-Lösung, den iPadmanager. Mit seiner Hilfe können die Tablets während der Unterrichtszeit beispielsweise im Funktionsumfang eingeschränkt oder – ein wiederkehrendes Thema im digitalen Schulalltag – vergessene Gerätecodes zurückgesetzt werden. Zudem lassen sich Apps und Anwendungen per MDM auf alle Schülertablets übertragen und Funktionen für die Lehrkräfte, wie Apple Classroom (etwa für Kontrolle, Steuerung, Aufgabenverteilung), nutzen. Zusätzlich können in das MDM zentrale Sicherheitsfunktionen für umfangreichen Jugendschutz und Cybersecurity integriert werden.
Die vom iPadmanager verwalteten Geräte erkennen darüber hinaus automatisch, wenn sie im Schul-WLAN eingeloggt sind. Verlassen die Kinder die Schule, wird der Schulmodus von selbst beendet und die Geräte können uneingeschränkt im Privatmodus genutzt werden. Durch die Verwendung einer privaten Apple-ID ist es außerdem möglich, selbstständig private Apps auf dem Gerät zu installieren. „Private Dateien, Fotos, Browserverläufe etc. können durch das MDM übrigens nicht eingesehen werden“, entkräftet Moritz Zeman eine oft vorgebrachte Befürchtung von Elternseite.
Soziale Interaktion und Inklusion
Beim Einsatz von Tablets im Unterricht geht es nicht darum, Bewährtes aus dem Schulleben zu verbannen, sondern den Handlungsspielraum in kreativer Weise um die digitale Welt zu erweitern. Viele Eltern befürchten, dass die Digitalisierung zu einem Mangel an sozialer Interaktion führt. Stimmt das? Eher nein – sofern der Unterricht von digital-kompetenten Lehrkräften gestaltet wird, deren Lehrkonzepte einen produktiven Einsatz der Tablets beinhalten und die Motivation der Schülerinnen und Schüler durch die Verwendung von einer Vielzahl an unterschiedlichen Apps fördern. Moritz Zeman: „Eltern, die vielleicht selbst nicht sehr digitalaffin sind, reduzieren das Tablet oft auf einen bloßen Heftersatz, in den nicht per Hand geschrieben, sondern getippt wird. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Das iPad erhöht die Interaktion und Kollaboration!“. Kinder lernen in einem geschützten Raum produktiv mit den neuen technischen Möglichkeiten umzugehen, gemeinsam etwas zu erarbeiten. Statt ein Referat vorzutragen, könnte etwa ein Drehbuch geschrieben und ein Video erzeugt werden, anschließend wird der Film geschnitten, manuell oder mittels KI bearbeitet, mit Musik unterlegt und auf dem Smartboard präsentiert. Alle dafür erforderlichen Apps sind bereits standardmäßig auf den iPads installiert. Ganz spielerisch und unter Anleitung entwickeln Schülerinnen und Schüler dabei auch ihre Medienkompetenz und werden sich der Gefahren bewusster, beispielsweise wenn sie unautorisierte Fotos oder Videos von Mitschülern machen und diese teilen. So können Lernende bereits im Unterricht besser auf kritische Situationen vorbereitet und sensibilisiert werden für ihr Agieren in sozialen Medien.
Der Einsatz von Tablets eröffnet außerdem ganz neue Möglichkeiten der Lernorganisation. Sei es durch die einfache Kommunikation mit Schülern und Eltern über eine einheitliche Lernplattform oder durch die ohne großen Mehraufwand mögliche individuelle, differenzierte Förderung von Lernenden mit Einschränkungen, wie auditive Wahrnehmungsstörungen oder Legasthenie, und die Inklusion von Lernenden ohne deutsche Muttersprache, die ohne iPads nicht möglich wäre.
Fazit
Die Einführung von Tabletklassen ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer modernen und zukunftsfähigen Bildung. Doch die damit verbundenen Herausforderungen dürfen nicht ignoriert werden. So manches Elternfinanzierungs-Projekt ist gescheitert, weil die Sorgen der Eltern nicht ernst genommen wurden. Ängste und Unsicherheiten müssen effektiv adressiert und durch Aufklärung, Schulungen sowie Weiterbildungen aufgefangen werden. Die ACS Group steht Eltern und Schulen dabei als kompetenter Partner mit langjähriger Erfahrung und als Pionier bei der Elternfinanzierung zur Seite.
Hier gibt’s praktische Beispiele betreuter Bildungseinrichtungen.