Abschaffung der Maskenpflicht - Magazin SCHULE
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Ende der Maskenpflicht: „Die Schüler haben lange genug gelitten“

Die Schulen sind aus der Corona-Pandemie zurück auf dem Weg in die Normalität. Doch nicht alle sind Eltern begeistert davon, dass nun (fast) alle Corona-Regeln gefallen sind. Eine Auswahl an Meinungen aus der Magazin-SCHULE-Leserschaft


Keine Masken mehr am Platz, keine Tests mehr vor dem Unterricht: Die Schulen sind aus der Corona-Pandemie zurück auf dem Weg in die Normalität. Normal ist heute allerdings auch, dass noch immer Kinder wegen einer Corona-Infektion fehlen – oft zum zweiten, manchmal gar zum dritten Mal. Entsprechend sind nicht alle Eltern begeistert davon, dass nun (fast) alle Corona-Regeln gefallen sind.

Was ist Ihre Meinung zum Ende der Maskenpflicht?

Diese Frage haben wir Ihnen, den Magazin-SCHULE-Leserinnen und Lesern, vor den Osterferien gestellt. Gehören Sie zu den zwei Dritteln der Deutschen, denen das Ende der Maßnahmen viel zu schnell kam? Oder wurde es aus Ihrer Sicht höchste Zeit, dass unsere Kinder sich wieder ganz ins Gesicht schauen konnten?

Die Antworten, die Sie uns gegeben haben, waren sehr unterschiedlich – wobei eine klare Mehrheit der Kommentare das Ende der Maskenpflicht begrüßt. Hier sind einige Ihrer Antworten*:

 

  • Martin: „Kinder sind die größten Verlierer“

Es ist beschämend! Kinder sind nicht nur mit die größten Pandemie-Verlierer. Sie bleiben es auch weiterhin! Schaut man sich zwei Jahre Corona-Pandemie an, werden zwei Dinge deutlich:

1. Corona ist zum Glück für Kinder keine gefährliche Krankheit. Corona ist gefährlich für ältere und noch ältere Menschen und bestimmte erwachsene Risikogruppen.

2. Vergleicht man die Corona-Schutzmaßnahmen bei Kindern und bei Erwachsenen, zeigt sich, dass Kinder eigentlich immer härtere Maßnahmen verkraften mussten als Erwachsene. Maskenpflicht in der Schule, aber nicht in Betrieben. Testpflicht in der Schule, aber nicht in Betrieben. Und jetzt war es wieder genauso: Maskenpflicht und Testpflicht fielen in so gut wie allen öffentlichen Bereichen weg, aber in der Schule wurden sie zum Teil viel länger beibehalten.

Dabei belegen zahlreiche Studien, dass Kinder unter den Corona-Schutzmaßnahmen gelitten haben: Defizite bei der Bildung, psychische Störungen, Beeinträchtigung ihrer sozialen Entwicklung und Bewegungsmangel.

Natürlich findet diese Schizophrenie mit besten Absichten statt, aber das macht es nicht weniger schlimm!

 

  • Ta: „Corona bleibt Teil unseres Lebens“

Auf jeden Fall ist es richtig, die Maskenpflicht aufzuheben. Die Ansteckungen passieren zum sehr grossen Teil auf anderem Weg.

Die Schüler haben lange genug am stärksten gelitten. Schüler:innen benötigen Mimik etc. für Sprach- und anderen Unterricht.

Corona wird immer Teil unseres Lebens bleiben, wie die Influenza. So sollte sie behandelt werden: mit Zuhausebleiben der kranken Kinder für weniger Ansteckung der anderen und mit regelmäßigen, angepassten Impfungen auf freiwilliger Basis

 

  • Simone: „Mir ist das unheimlich“

Wenn man die Maskenpflicht überall sonst abschafft, kann man sie in der Schule nicht beibehalten. Aber mir ist das trotzdem unheimlich: Als Lehrerin muss ich mich ständig durch Schülertrauben zwängen, die irgendwo dicht gedrängt vor Klassenzimmern warten. Es wird geschubst, gelacht, geschrieen, gegrölt wie eh und je. Jedem sollte klar sein, dass Corona da jetzt durchrauscht.

Für die Kinder ist das in der Regel kein großes Problem, deswegen gönne ich ihnen die Normalität von Herzen. Aber was ist mit denen, die eine Risikoperson als Elternteil haben? Die müssen damit rechnen, dass sie Mama oder Papa Corona mit nach Hause bringen. Und da die Impfungen eine Ansteckung mit der Omikron-Variante offenbar nicht mehr recht verhindern, kann man nur hoffen, dass sie zumindest tatsächlich vor schweren Verläufen schützen …

 

  • Bianca: „Unser Kind behält die Maske auf“

Ich finde die Abschaffung der Maskenpflicht nicht richtig. Zum Glück wird es in unserer Grundschule auch so gehalten: Wenn in der Klasse Corona-Fälle sind, wird die Maske auch am Platz getragen, und die Kinder werden jeden Tag getestet.

Nur wenn alle Kinder negativ sind, darf die Maske am Platz und draußen abgenommen werden. Unser Kind jedenfalls behält die Maske weiterhin auf – allein schon wegen seiner Vorerkrankung.

 

  • Cora: „Die Umwelt wird es uns danken“

Ja, das Ende der Maskenpflicht war längst überfällig.

Was ich gut finde, ist, dass in Zukunft bei Menschen mit Vorerkrankungen Masken akzeptiert werden. Ich glaube: Masken schützen den Träger, andere schützen sie nicht. Auch die aktuellen Impfungen schützen nicht vollständig vor Ansteckung. Daher müssen sich gesunde Kinder und Lehrer sowieso infizieren. Deshalb weg, wie in den Nachbarstaaten, mit den Masken und Tests.

Die Umwelt wird es uns danken. Die Tests, Masken etc. haben den Plastikmüll in den Meeren erheblich vermehrt!

 

  • Steffi: „Ohne Maske lernt man Sprache besser“

Ja, das Ende der Maskenpflicht ist richtig! Die meisten Kinder haben ein gesundes Immunsystem und brauchen den Schutz der Masken nicht. (Die anderen können gerne weiterhin ihre Masken tragen.)

Wichtiger ist, dass die Kinder ihre sozialen Kontakte haben, sich bewegen und ohne Maske besser die Spräche hören und lernen.

 

  • Friedel: „Nur noch mit Symptomen testen“

Gott sei Dank kommen die Masken bei Gesunden weg.

Nach der Bundestagswahl feierte die SPD Berlin in ihrer Zentrale ohne Maske (die Meisten) – und die Kinder mussten sie noch jeden Tag tragen. Auch die Tests bei Symptomlosen müssen aufhören. Nur noch Kinder mit Symptomen testen!

 

 

*Zur besseren Lesbarkeit und zur Einhaltung des Themas wurden die Antworten z.T. gekürzt bzw. redaktionell bearbeitet. Sie geben jedoch in jedem Fall die urprünglich geäußerte Meinung wieder. Foto: Alexandra Koch/pixabay



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