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Facharbeit: 10 typische Fehler

Seite 2/2: 6. Wikipediarismus

6. Wikipediarismus

Keine Frage, Wikipedia ist ein tolles Recherchewerkzeug. Inzwischen ist die offene Online-Enzyklopädie sogar eine recht glaubwürdige Quelle. Trotzdem sollte man sich niemals ausschließlich auf ihre Informationen verlassen!

Nur viele Quellen sind gute Quellen: Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört, skeptisch gegenüber Informationen zu sein. Deshalb achten Lehrkräfte darauf, dass Schüler für ihre Recherchen unterschiedliche Wege und unterschiedliche Quellen nutzen. Je bunter ein Literaturverzeichnis ist, umso besser – solange man die Quellen auch gelesen und verwendet hat!

 

7. Fehlende Unterpunkte

Dem Computer ist es egal, ob nach „3.a)“ noch ein „3.b)“ kommt. Der Lehrkraft leider nicht. Deshalb sollte man beim Korrekturlesen darauf achten, dass ein Gliederungspunkt mindestens zwei Unterpunkte hat. Falls nicht, lässt man die Untergliederung weg.

 

8. Falsch zitiert

Spätestens seit sogar Bundesminister ihr Amt verloren, weil sie in ihrer Doktorarbeit geschludert hatten, ist klar: Beim Zitieren kann man vieles falsch machen.

Vorab zwei einfache Grundregeln: Was ich von anderen abschreibe, muss ich auch zitieren. Und wenn meine Arbeit nur aus Zitaten besteht, habe ich meist selbst wenig Denk-arbeit geleistet. Das ist der Grund, weshalb in den vergangenen Jahren einige Prominente ihren akademischen Grad verloren haben.

Die wichtigsten Infos und Vorgaben stehen oft auf der Homepage der Schule!

Darüber hinaus aber gibt es noch viele weitere Regeln für richtiges Zitieren. Sie würden allein schon mehrere Seiten füllen, deshalb widmen Lehrkräfte diesem Thema bei der Vorbereitung auf die Facharbeit meist gleich mehrere Stunden. Dann lohnt es sich aufzupassen, um unter anderem

  • Zitate richtig an- und abzuführen,
  • sie im Text richtig zu kennzeichnen,
  • Quellen wie Zeitschriften oder Web-Seiten korrekt anzugeben,
  • Fußnoten richtig zu verwenden,
  • gerade Internet-Quellen abzuspeichern und korrekt zu sichern.

 

9. Keine Zeit fürs Korrekturlesen

Bevor dieser Artikel gedruckt wird, hat er einen langen Weg hinter sich. Der Autor hat ihn recherchiert, geschrieben und erst einmal selbst Korrektur gelesen. Anschließend überprüft eine Expertin, ob die Behauptungen des Autors überhaupt richtig und seine Tipps sinnvoll sind. Die Textchefin bearbeitet den Text sprachlich, entfernt beispielsweise Wortdopplungen und verbessert Formulierungen. Die Schlussredakteurin korrigiert danach Orthografie und Zeichensetzung, bevor die Art Direktorin schließlich darauf achtet, dass Formatierung und Layout stimmen.

Seine Arbeit vor der Abgabe Korrektur lesen zu lassen lohnt sich immer. Die Zeit dafür sollte man unbedingt einplanen – und sich rechtzeitig überlegen, wessen Kritik und Verbesserungsvorschläge man am Ende auch akzeptieren kann.

 

10. Unordentliches Literaturverzeichnis

Mal ehrlich: Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn der meisten Facharbeiten ist begrenzt. Letztlich soll vor allem erlernt werden, wissenschaftlich zu arbeiten – und dazu gehört eine gute Recherche. Deshalb ist das Literaturverzeichnis ein wesentlicher Punkt für die Bewertung einer Facharbeit.

Wer also an dieser Stelle einen guten Eindruck hinterlassen will, sollte neben der richtigen Auswahl der Quellen (s. Punkt 6) und der richtigen Zitierweise (s. Punkt 8) auch alle anderen Vorgaben der Schule beachten. Egal ob Schriftgrad oder der Punkt am Ende der Quellenangabe: Richtig ist, was die Lehrkraft will. Das gilt übrigens später auch beim Professor an der Uni.

 

Die richtige Strategie für wissenschaftliches Arbeiten: Teil I unserer Serie können Sie in Ausgabe 2/2016 von SCHULE ONLINE nachlesen



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