Stören Masken beim Denken? Magazin SCHULE
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Nein, Masken stören nicht beim Denken

Wie wirken sich FFP2-Masken auf die geistige Leistungsfähigkeit aus? Beim Rechnen offenbar gar nicht, zeigt eine aktuelle Studie


Auch mit FFP2-Maske im Gesicht kann man noch kopfrechnen. Zu diesem beruhigenden Ergebnis sind Forschende der Technischen Universität Berlin in einer Studie gekommen.

Für ihre Untersuchung quälten sie 44 zufällig ausgewählte Freiwillige mit Matheaufgaben aus dem Zahlenraum bis 200 – und zwar nicht nur mit Plus und Minus, sondern auch mit Mal und Geteilt! Lösen mussten die Teilnehmenden die Aufgaben erst ohne und anschließend mit FFP2-Maske im Gesicht.

Stören Masken beim Denken? Das wurde auch unter Stress getestet

Besonders fies: Zuvor hatten die Wissenschaftlerinnen ein Computerprogramm entwickelt, das aufgrund der bisherigen Rechenleistungen eines Probanden vorhersagen konnte, wie lang er oder sie wohl für die nächste Aufgabe brauchen würde. und nur genau so viel Zeit bekam die Person anschließend, um diese zu lösen. Jede Testperson „wurde also möglichst nahe an ihre oder seine persönliche Leistungsgrenze gebracht“, erklärt Kerstin Pieper vom Quality and Usability Lab der TU Berlin.

Die Teilnehmenden wurden also durchaus unter Stress gesetzt. Trotzdem lieferten sie mit und ohne Maske praktisch gleiche Ergebnisse: Ihre Rechenkünste waren unverändert, und auch so genannte „Vitalparameter“ wie die Sauerstoffsättigung des Blutes oder die Herzfrequenz veränderten sich abhängig von der Gesichtbekleidung nicht ernsthaft. Nicht einmal das eigene, subjektive Gefühl von Belastung wurde dadurch größer, dass die Frauen und Männer 154 durch 7 mit Maske vorm Mund rechnen mussten.

Wer wegen Corona nicht vernünftig denken kann, darf das nicht auf die Maskenpflicht schieben

Es gibt also eine Ausrede weniger: Wer in der Corona-Pandemie Schwierigkeiten hat, vernünftig zu denken, kann das nicht auf die Maskenpflicht schieben. Viele Eltern haben das alles vermutlich schon geahnt. Eine nicht repräsentative Umfrage unter den Magazin-SCHULE-Redaktionskindern zeigt: Schülerinnen und Schüler finden Masken zwar lästig, aber immer noch weit besser als Distanzunterricht. Mathe jedenfalls kann man auch mit Maske machen.

Anders ist das möglicherweise mit Deutsch und Fremdsprachen, in denen man die korrekte Aussprache vielleicht auch von den Lippen ablesen muss. Und dass sich die Ergebnisse der Studie auch auf die Jüngeren an den Grundschulen übertragen lassen, behaupten die Autorinnen und Autoren gar nicht erst. Deshalb freuen wir uns alle auf die Zeit, in der Studien wie diese wieder unnötig sind.

 

„Nein, Masken stören nicht beim Denken“ Foto: (c) stockking/freepik

 



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